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Entspannt organisiert im Business – Interview mit Sonia Schüttler

Dies ist ein Interview aus meinem Online-Kongress „Entspannt organisiert im Business„.

Ich unterstütze nicht nur als virtuelle Assistentin meine Kunden:innen persönlich, sondern gebe auch in meiner Facebook-Gruppe und in meinem Podcast unzählige Tipps heraus, wie Du ohne Assistenz oder Mitarbeiter organisiert sein kannst.

In diesem Interview erfährst Du natürlich meine 3 besten Tipps, wie Dir das gelingen kann. Außerdem habe ich noch einen Bonus-Tipp für Dein entspannt organisiertes Business.

Außerdem teile ich, warum wir das Thema „Organisation“ mit mehr Leichtigkeit angehen können und warum Du, wenn Dein Business wächst, nicht sofort eine menschliche Unterstützung benötigst.

Transkript zum Interview:

Wolfgang: Herzlich willkommen zum Online Kongress „Entspannt organisiert im Business“. Mein Name ist Wolfgang und heute habe ich Sonia zu Gast.

Sonia: Hallo Wolfgang, ich freue mich, dass du hier bist, dass du heute meine Rolle übernimmst.

Wolfgang: Sehr gerne. Ja es geht ja heute um Dich als virtuelle Assistentin und als Expertin für das Thema „Entspannt organisiert im Business“.  Sag doch mal eingangs: Wie bist du denn überhaupt zu Deinem VA Business gekommen?

Sonia: Ja wahrscheinlich möchte man fast sagen, dass das relativ klassisch gelaufen ist. Aus dieser Situation heraus eine Familie gegründet zu haben und aber auch nicht nur zu Hause bleiben zu wollen, sondern auch irgendwann wieder die Dinge tun können die man liebt die man gerne macht und aber einen Job zu finden mit dem man das Ganze auch vereinen kann. Mit dem ich sagen kann, ich habe trotzdem Zeit für meine Familie, ich habe Zeit für den Haushalt und ich kann dabei Dinge tun die ich gerne mache.

Da kam dann irgendwann die Idee auf: Okay ich mache mich selbstständig. Da hab ich von dem Begriff der virtuellen Assistenz gelesen und ja dann habe ich mich einfach mal selbstständig gemacht. Einfach diesen Schritt gewagt, das zu tun was ich gerne mache, was mir Freude bereitet.

Wolfgang: Jetzt ist ja virtuelle Assistentin kein Ausbildungsberuf und kein Studiengang. Das ist jetzt nichts was irgendwie geschützt oder organisiert ist. Gibt es denn etwas was man speziell mitbringen sollte deiner Ansicht nach oder was hast du denn mitgebracht an Voraussetzungen vorher bevor du dich jetzt die Selbstständigkeit gewagt hast?

Sonia: Ja, wie du schon sagst, das ist ein sehr offener Begriff und ich glaube, genau so wird das auch gelebt. Es gibt ganz viele Menschen, die einfach sagen: Ich habe Freude an irgendwas und deswegen mache ich das. Ich glaube aber schon, dass man gerade in diesem Bereich, in dem ich das in meinem Business lebe, eine kaufmännische Ausbildung durchaus sinnvoll ist. Denn das ist genau das, was ich eben für meine Kunden:innen mache. Ich übernehme diesen ganzen Backoffice-Bereich und auch dieses „den Überblick über das große ganze behalten“ und da hilft mir meine Ausbildung in jedem Fall sehr.

Wolfgang: Wenn sich ein:e Kunde:in entschieden hat oder interessiert ist und sagt, ich möchte jetzt gerne mit einer virtuellen Assistentin, also mit Dir zum Beispiel, zusammen arbeiten… Jetzt mal ganz konkret, wie kann ich mir das vorstellen, wie können sich jetzt die Zuschauer und Zuschauerinnen vorstellen, wie fängt das ganze an? Also wie startet man zusammen in so eine virtuelle Zusammenarbeit?

Sonia: Also normalerweise starten wir ja auch tatsächlich virtuell, weil die meisten meiner Kunden:innen sitzen jetzt nicht hier vor Ort. Ich habe tatsächlich ein paar Kunden:innen, die ich auch persönlich schon kennengelernt habe. Das ist auch immer total schön, aber häufig startet es tatsächlich damit, dass man sich virtuell kennen lernt. Das finde ich auch immer ganz wichtig, dass man sich einmal, auch wenn es nur Zoom ist, wirklich in die Augen blicken konnte, dass man so ein bisschen die Körpersprache, die Mimik des anderen oder der anderen sehen kann, das empfinde ich immer als sehr wichtig.

Und ansonsten ist das eigentlich, zumindest bei mir, relativ flexibel. Ich lasse mich sehr auf meine Kunden und Kundinnen einen. Ich schau erst mal, wie läuft das bei dem aktuell, wie kann ich das in deren Sinne fortführen? Weil, ich sehe meine Aufgabe darin, das Business genau so zu leben, wie meine Kundin oder mein Kunde es tun würde. Ich überlege nicht, welche Entscheidung würde ich jetzt treffen, sondern welche Entscheidung würde meine Kundin oder mein Kunde treffen. Das finde ich sehr wichtig.

Ich schaue dann, wie laufen die Prozesse beim einem Kunden oder meiner Kundin bisher, wie kann ich das weiterführen und ich versuche auch die Tools und die Systeme zu nutzen, die meine Kunden:innen nutzen. Da bin ich also sehr flexibel und lass mich auch total gerne auf neue Dinge ein.

Wolfgang: Ist das dann so, dass es erstmal mit fünf Wochen Theorieunterricht und Prozessablauf-Diskussionen verbunden ist oder macht ihr das idealerweise am lebenden Objekt direkt? Also ist das eher ein praktischer Ansatz oder musst du sagen, ich muss mich jetzt erstmal wirklich reindenken und recherchieren, damit ich überhaupt für den Kunden irgendwie tätig sein kann?

Sonia: Ich glaube, wenn das wirklich so laufen würde, so sehr theoretisch, dann würde ich, glaube ich, sehr schnell den Spaß an der Sache verlieren und könnte dann auch nicht mehr gut arbeiten. Ich finde es eigentlich immer sehr gut, direkt los zu legen und zu starten und wenn ich dann Fragen habe, dann kann ich die im laufenden Prozess stellen. Ja, dann muss man sich anfangs ein bisschen mehr zusammenarbeiten und sich vielleicht auch ein bisschen regelmäßiger treffen, per Zoom oder per Telefon oder einfach per Nachricht. Und irgendwann wird das aber immer sehr viel autarker und dann kann ich einfach alleine arbeiten und stelle nur noch wenige, wichtige Rückfragen oder gebe wichtige Rückmeldungen.

Wolfgang: Du hast ja vorhin erzählt, dass… also du arbeitest ist ja nicht nur für einen Kunden, sondern für mehrere Kunden, da tauchst du ja im Prinzip in die Welt des Kunden ein, also du benutzt seine Tools, seine Prozesse, sein ganzes Setup im Prinzip ja eigentlich in der Außenwelt. Bringst du manchmal auch deine eigenen Tools dann mit oder ist es wirklich nur so dass du die Sachen des Kunden ausschließlich benutzt?

Sonia: Also ich habe teilweise auch Kunden oder Kundinnen, die noch keinen richtigen Prozess für irgendwas haben, da bringe ich dann auch durchaus gerne meine eigenen Tools mit ein oder mache Vorschläge.

Ich habe auch eine Kundin, die wollte gerne ein CRM haben, wo sie eine Datenbank für sich mit ihren Kunden:innen aufbauen kann. Da habe ich da ein bisschen recherchiert, was bietet sich an… hab dann verschiedene Vorschläge gemacht und dann einigen wir uns auf ein Tool. Also auch da bin ich ganz flexibel, das darf immer im besten Sinne des Kunden / der Kundin laufen.

Wolfgang: Wenn ich mir das jetzt so vorstelle: Du hantierst mit verschiedenen Sachen rum, ist es ja nicht so, dass du inzwischen auch Expertin für 250 erhöhen Organisations- und Officetools bist oder sind es dann doch am Ende immer nur dieselben fünf Tools?

Sonia: Ich glaube, der Unterschied ist noch mal ein anderer. Ich glaube, der Unterschied ist, dass das unheimlich viele Tools sich sehr ähnlich sind. Wenn ich mir jetzt zum Beispiel die die größten Tools mal angucke: Trello, MeisterTask, Asana… wo viele mit arbeiten, das ist sich alles sehr ähnlich. Da sind kleine Unterschiede, manchmal braucht man vielleicht eine andere Tastenkombination, um irgendwas auslösen zu können, aber viele Dinge sind sehr intuitiv und auch sehr ähnlich.

Wolfgang: Und das meiste ja wahrscheinlich inzwischen webbasiert, das heißt wahrscheinlich brauchst du kein großes Programm, sondern einen großen Browser, oder?

Sonia: Nee, eigentlich finde ich… Mir ist es sehr wichtig mit Menschen und auch mit Unternehmen… mit dem großen Ziel, dahinter zu arbeiten, wo ich einfach weiß, ich kann mich damit selber identifizieren. Das ist der Punkt, wo ich sage, das macht mir Spaß und auch mit den Menschen zu arbeiten. Und ich habe ganz viele Kunden und Kunden, bei denen bekomme ich einfach immer sehr wertschätzende Rückmeldungen. Der E Mail Kontakt, der Kontakt per Telefon ist sehr wertschätzend. Das ist einfach sehr schön. Die Tools sind da eher zweitrangig.

Wolfgang: Es ist ja so, wenn ich als Unternehmer mir vorstelle, ich fange jetzt so ein Business an, mache so meine ersten Gehversuche, wachse, habe mehr Kunden, habe mehr Umsatz, alles wird ein bisschen mehr. Ab wann ist denn eigentlich so dieser Punkt erreicht, wo du sagst, ab da sollte man sich Unterstützung holen, zum Beispiel in Form einer virtuellen Assistenz? Gibt es da so ein paar Indikatoren, die wirklich jeder so für sich mal anwenden kann und um das zu überprüfen.

Sonia: Also ich glaube, es gibt Dinge im Business… zum Beispiel jetzt mal einfach anhand meines Business. Als ich gestartet bin, habe ich direkt von vornherein für mich gesagt Steuern… will ich überhaupt nichts mit zu tun haben. Ich will jemanden haben, der das für mich macht, wo ich mich darauf verlassen kann. Es wird alles ordentlich erledigt, die Steuererklärung wird erledigt. Ich buche meine einzelnen Rechnungen, die verbuche ich selber. Ich habe auch meine Rechnungen selber, aber alles andere will ich nicht für zuständig sein. Da habe ich von Anfang an gesagt, das macht mein Steuerberater und damit bin ich fein.
Also ich finde solche Sachen, wo ich von Anfang an sage, das ist ein unheimlich großes Wissens-Thema. Und da will ich mich als Unternehmer:in nicht reinarbeiten. Ich finde, solche Dinge sollte ich von Anfang an abgeben. Und ich finde, es gibt auch ganz viele Aufgaben, ganz viele Dinge, Prozesse, da ist es gut, wenn ich mich als Unternehmer oder als Unternehmerin einmal selber rein gedacht habe, die Dinge einmal selber verstanden habe, dann kann ich sie erstens werden sie dann viel besser erledigt, weil ich einmal den Überblick habe. Es passieren weniger Fehler und ich kann sie irgendwann, wenn ich denke: So, jetzt bin ich soweit, kann ich sie dann auch einfach leichten Herzens abgeben, weil ich genau weiß, wie es funktioniert. Ich kann es genau erklären.
Und im Endeffekt, glaube ich, kann man sagen, wenn mein Business wachsen soll, dann muss ich irgendwann Dinge abgeben. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wenn mein Business gesund wachsen soll, dann muss ich Aufgaben delegieren. Aber das kann von Unternehmen zu Unternehmen total unterschiedlich sein.

Wolfgang: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das ein großer Graubereich ist. Das eine Spanne ist von dem Punkt an, wo es mehr wird, bis zu dem Punkt, wo ich es gar nicht mehr hinbekomme. Dazwischen gibt es ja auch vielleicht die unterschiedlichen Wellen. Vielleicht habe ich ein saisonales Geschäft, wo ich gewisse Spitzen habe zu gewissen Zeiten. Das ist ja nicht immer linear durchgängig, die Arbeitsbelastung. Jetzt ist es ja so, wenn ich mich in Summe ein bisschen so in einem Zwischenstadium befinde, dann gibt es ja vielleicht etwas, wo du jetzt auch schon sagen kannst, wie kann ich mich da vielleicht ein Stück weit besser organisieren? Denn ich stelle mir vor, die meisten Unternehmerinnen/Unternehmer, die kümmern sich ja hauptsächlich um ihr Geschäft, also um das, womit sie Geld verdienen oder womit sie angetreten sind, was sie vielleicht irgendwie besser machen wollen, wo sie eine Lösung anbieten und nicht per se um Organisation.
Und wie strukturiere ich mich? Und so weiter. Das muss zwar sein, aber die meisten haben da nicht so viel Zeit und auch, ich sage mal, Muße, sich mit zu beschäftigen.
Dennoch: Was kann ich tun als Unternehmer:in, um, bevor ich mich mit einer Assistenz virtuell oder auch vielleicht nicht virtuell, einlasse, was kann ich denn schon tun, um es ein bisschen effizienter und flotter in meinem Unternehmen zu gestalten?

Sonia: Also auch wenn das erst mal so ein Punkt ist, wo viele vielleicht sagen: Oh, das kostet mich aber unheimlich viel Zeit, glaube ich, dass das sehr, sehr sinnvoll ist, von Anfang an seine Prozesse genau aufzulisten. Egal, ob ich jetzt ein Angebot schreibe, ob ich eine Rechnung schreibe, einmal diesen Prozess aufzulisten, was genau mache ich da? Ich glaube, dass das hilft mir selber einfach den Überblick zu behalten. Und es hilft mir auch im Nachhinein, wenn ich Dinge eben irgendwann abgeben möchte.
Ich glaube, es hilft auch, Dinge zu finden, die ich gut abgeben kann, weil ich glaube, man sollte so früh wie möglich anfangen, Dinge abzugeben. Das kann auch in ganz kleinen Rahmen sein. Das kann zum Beispiel auch sein, dass ich nicht direkt sage, ich such mir eine Assistentin, sondern das kann auch sein, dass ich sage okay, ich such mir eine Automation oder ein Tool, was mir Vorgänge, Prozesse einfacher macht in meinem Business.
Das kann zum Beispiel sein, dass ich meine Buchhaltung in einem Tool laufen lasse, wo ich ganz einfach Rechnungen erstellen kann, wo ich ganz einfach meine Rechnungen hochladen kann, wo mein Steuerberater mitarbeiten kann.
Das kann zum Beispiel in der Social Media Planung ein Tool sein, mit dem ich die Beiträge schneller erstellen kann, etwas, mit dem ich die Beiträge vorplanen kann… In der Terminplanung ist das total einfach umzusetzen.
Also gerade mit Tools kann ich es mir auch sehr einfach machen, Dinge abzugeben, ohne dass ich sage, ich muss mir jetzt unbedingt menschliche Unterstützung holen.

Wolfgang: Am Ende geht es ja darum, ein entspannteres Business zu haben, also sich gar nicht so viel um die Dinge zu kümmern, die einen von diesen Kernaufgaben ablenken. Jetzt ist das ja bei denen natürlich speziell, weil zum einen kümmerst du dich ja darum, dass die Kunden genau dieses Erlebnis haben, aber du hast ja auch dann deine eigenen Aufgaben, um die du dich kümmern muss.
Deswegen jetzt einfach mal auf die Frage: Wie entspannt bist du denn eigentlich mit deinem eigenen Business und diesen Themen?

Sonia: Ja, das ist eine sehr spannende Frage. Am Anfang muss ich schon sagen, dass das dann doch ein bisschen komplizierter war, als ich mir das vorgestellt hatte, weil das eben was war, was ich am Anfang noch gar nicht so im Blick hatte. Ich habe gedacht, na ja, okay, wie so eine Angestellte kümmere ich mich jetzt um die Aufgaben, die ich von meinen Kunden und Kundinnen bekomme.
Irgendwann kommt der Punkt, da wird dir dann auf einmal klar: Okay, ich bin ja jetzt in meinem Business auch für alles zuständig. Wenn ich jetzt gerade mal mein Programm nicht funktioniert, dann bin ich mein Systemadministrator. Wenn ich neue Stifte brauche, dann bin ich mein Einkauf. Ich bin also 56 Abteilungen in einem. Das ist jetzt für mich nicht so wahnsinnig kompliziert, weil das, was ich mache, das mache ich total gerne. Und auch zu diesem Punkt zu kommen: Ich arbeite nur mit Wunschkunden. Ich suche mir Menschen, die ein Ziel haben, wo ich sage, da kann ich selber auch hinter stehen.
Das bringt viel Leichtigkeit in das Ganze rein und ich glaube, das macht es einfacher, entspannter organisiert zu sein.

Wolfgang: Ja, trotz aller Entspanntheit und Leichtigkeit, die du ja sicherlich auch aufgrund deiner Erfahrung der letzten Jahre in diesem Business hast, gab es und gibt es doch bestimmt auch irgendwelche Herausforderungen, die du zu meistern hast, oder?

Sonia: Ja, wie gesagt, am Anfang war das so ein bisschen dieses: Ich muss auf einmal 56 Abteilung ersetzen und bin wirklich alleine für mich verantwortlich und für mein Business und auch dafür, dass es eben gut läuft.
Und am Anfang war es auch noch so ein bisschen dieser Punkt, an diesem Punkt zu kommen, dass ich weiß, ich arbeite nur mit Wunschkunden. Das ist auch noch mal so, anfangs habe ich gedacht: Na ja, Kunde ist Kunde. Ist egal. Hauptsache die bringen irgendwie Geld rein. Und das sind Aufgaben, die ich gerne mache. Dann wird das schon irgendwie passen. Aber ich glaube, das war noch mal ein großer Schritt für mich, an diesem Punkt zu kommen, zu sagen, ich arbeite mit Wunschkunden und mit Menschen, mit denen ich wirklich gerne arbeite. Auch mit Aufgaben, mit denen ich wirklich gerne arbeite. Das waren so Herausforderungen für mich am Anfang.
Also mittlerweile läuft das alles relativ routiniert. Aber es ist ja auch so, dass man auch als Selbstständige oder Unternehmerin… man wächst mit seinen Herausforderungen. Insofern das macht immer viel Spaß an Herausforderungen zu kommen und hinterher festzustellen, ich habe das jetzt für mich gemeistert und bin einen Schritt weiter, eine Treppenstufe höher gekommen.

Wolfgang: Du bist ja mit deinen Kundinnen und Kunden im Kontakt. Und durch diesen Austausch gibt es natürlich auch mal hier und da, dass man sich gegenseitig unterstützt, dass man Tipps und Ratschläge teilt. Aber welchen Tipp oder welchen Ratschlag für dein Business hast du denn bisher bekommen, von dem du sagst: Das war für mich ein absoluter Gamechanger? Oder: Das war für mich auf jeden Fall wirklich ein sehr guter und hilfreicher Tipp.

Sonia: Ja, daran sieht man jetzt, dass wir uns nicht abgesprochen haben, sonst hättest du diese Frage vielleicht vorher gestellt, weil das tatsächlich ein Tipp von dir war. Und eben der Tipp, tatsächlich noch mit Wunschkunden zu arbeiten, dass ich auf die richtigen Kunden warten muss. Das hast du von Anfang an gesagt. Und das war aber bei mir tatsächlich anfangs so ein Ding, wo ich gedacht habe: Naja, okay, ich mache da jetzt mal mein eigenes Ding und guck mal, das ist auch was, wo ich heute sage, das war für mich dennoch der richtige Weg, weil die Erfahrung, die ich in dieser Zeit gemacht habe, die haben mich ja auch in meinem Business weitergebracht. Aber ja, das war tatsächlich ein Tipp von dir, auf die richtigen Kunden zu warten.

Wolfgang: Ja sehr gerne. Schön, dass es doch geklappt hat. Schön. Ja, gehen wir mal ein bisschen raus aus deinem Business und gucken wir mal so ein bisschen drum herum. Thema Work Life Balance, ein altes Stichwort. Jeder interpretiert das inzwischen ein bisschen anders. Es gibt auch andere Abwandlungen davon. Und gerade für Selbstständige und Unternehmer ist es natürlich immer eine Gratwanderung: Wo fange ich an, wo höre ich auf im Alltag? Viele Dinge vermischen sich da auch manchmal. Wie sieht das bei dir aus? Wie bekommst du dieses Thema für dich gelöst?

Sonia: Ja. Aber mit einer Balance? Ehrlich gesagt gar nicht. Ich glaube, dass das zumindest für mich nicht funktioniert. Ich glaube, da muss jeder und jede ihren eigenen Weg finden. Da gibt es nicht den einen Weg, der für eine passt.
Aber für mich passt das sehr gut, das Ganze mehr zu integrieren. Ich arbeite häufig vormittags die Aufgaben ab, die ich Konzentration brauche, wo ich Fokus brauche. Das mache ich tatsächlich häufig vormittags im Büro und ich arbeite aber auch teilweise abends oder nachmittags noch mal ein, zwei Stunden von der Couch oder vom Wohnzimmertisch, während die Kinder dabei sind. Oder ich arbeite auch total gerne mal nachmittags, sobald es schön ist, mal eine Stunde draußen auf der Terrasse. Ich glaube, da muss tatsächlich jeder so den eigenen Weg finden und meiner ist dann doch eher so eine Integration des Ganzen. Ich glaube, das ist auch gerade, wenn ich Dinge tue, die ich wirklich gerne mache. Es kommt mir oft gar nicht so vor wie Arbeit. Manchmal ist es eher Vergnügen.

Wolfgang: Ja, das ist doch schön. Und damit sind wir auch schon bei der nächsten Frage. Also Leichtigkeit. Manchmal ist Business einfach nicht leicht, manchmal ist es anstrengend, ist kompliziert. Man muss viel Energie da rein bringen. Manche Dinge sind natürlich auch leicht, keine Frage. Aber es ist nicht immer so. Wie kriegst du denn da den Ausgleich hin? Wie schaffst du es trotzdem, Leichtigkeit in deinen Business Alltag reinzubringen?

Sonia: Also ich glaube, dass es da ganz oft hilft Routinen zu haben für alle Dinge, gute Gewohnheiten, für alles, mit dem ich so arbeite. Manche empfinden das ja als ein großes, schweres Wort, so Gewohnheiten. Muss ich morgens eine Morgenroutine von vier Stunden haben oder so was? Oder ich muss jeden Tag genau diese Routine haben. Das habe ich anfangs so für mich auch gehabt und habe immer gedacht, ich kriegt das gar nicht hin, eine Routine für mich zu finden. Eine, die immer für mich passt.
Und irgendwann habe ich dann für mich herausgefunden, diese Routinen, die ich habe, alles, was bei mir irgendwie Leichtigkeit reinbringt: Sei es, dass ich jetzt mal eine Zeit habe, da mache ich total gerne mal ein bisschen Sport, geh rausgehen, ein bisschen spazieren gehen. Ich lese total gerne.
Und diese Routinen, die dürfen sich immer auch ändern. Das muss nicht 365 Tage im Jahr immer genau dasselbe sein. Das darf zu einer gewissen Jahreszeit immer eine Routine sein oder einfach eine Routine, wo ich weiß, die tut mir jetzt einfach gut.
Manchmal meditiere ich total gerne, weil ich weiß, das bringt mich dann total runter. Aber mir hilft das eben sehr zu wissen, das darf sich ändern. Das darf auch mal an jedem Tag eine andere Routine für mich sein, die Leichtigkeit reinbringt.

Wolfgang: Du hast ja jetzt hier heute schon einiges auch an Tipps und Tricks verraten bzw mitgegeben, den Zuschauern, den Zuschauerinnen. Hast du vielleicht noch so einen Special Bonus obendrauf. Das Sahnehäubchen, wo du sagst, also den einen, den kann ich dir gerne heute noch gerne mitgeben.

Sonia: Ja, ich habe ja schon gesagt, es ist auf jeden Fall ganz wichtig, Abläufe zu erfassen. Ich fasse das jetzt noch mal zusammen, damit wir das noch mal ganz kurz auf dem Punkt haben.
Also einmal so die Abläufe der Prozesse erfassen, empfinde ich als ganz, ganz wichtig. Dann kann es unheimlich hilfreich sein, Dinge zu automatisieren und auf Dauer natürlich eben auch auszulagern.
Und was mir unheimlich weiterhilft, ist alles zu notieren, was mir so durch den Kopf schießt. Ich habe immer einen eine Notiz offen. Ich mache das für mich in Evernote, wo ich immer alles, was mir gerade so durch den Kopf schießt, was aber gar nichts damit zu tun hat, was ich eigentlich gerade tue, einfach für mich notieren kann. Dann weiß ich, ich habe die Dinge erst mal aus dem Kopf. Ich kann mich wieder fokussieren auf das, was ich gerade mache. Und sie sind aber nicht weg. Das empfinde ich immer als total hilfreich. Und das gehe ich dann regelmäßig zum Feierabend durch. Überlege: Was ist jetzt davon wirklich wichtig? Was es ein ToDo? Was kann ich irgendwo anders speichern? Und das ist aber alles nicht verloren.

Wolfgang: Wunderbar. Zum Abschluss die Frage, wenn du dieser Welt nur einen einzigen Satz oder eine Sache hinterlassen könntest, was wäre das?

Sonia: Das wäre in jedem Fall, das Thema Business-Start, Organisation und den Start mit Entspannung und Leichtigkeit anzugehen.
Ich glaube, das ist ein Punkt, wo wir ganz oft Blockaden in uns haben, weil wir irgendwie. Ja, das habe ich in der Schule nie gelernt, das hat mir nie jemand beigebracht.
Aber ich glaube gerade beim Business-Start: Wir können so viele Dinge nicht und wir können uns in so viele Dinge reinarbeiten und so vieles lernen. Und es gibt auch so viele tolle Coaches und Trainer und Trainerinnen, von denen ich Dinge lernen kann. Ich glaube, dass da können wir oft Blockaden, die wir selber für uns haben, loslassen und auch in das Thema Organisation mit ganz viel Entspannung und Leichtigkeit starten.

Wolfgang: Wunderbar. Vielen Dank, Sonia. Dir und deinem Business wünsche ich für die Zukunft natürlich alles Gute und vielleicht sehen wir uns im nächsten Interview nochmal wieder. Vielleicht beim nächsten Kongress, den du noch mal machst.
Auch weiterhin viel Entspannung und ein entspanntes Business… das wünsche ich natürlich auch den Zuschauern und den Zuschauerinnen da draußen. Bis dann. Tschüss.

Sonia: Tschüss.

Melde Dich gern bei mir, wenn Du Fragen zum Thema hast.

Mein Name ist Sonia Schüttler. Ich habe vor über 20 Jahren meine Ausbildung als Industriekauffrau abgeschlossen und langjährige Berufserfahrung als Assistenz, Sachbearbeiterin und im Backoffice.

Seit Anfang 2018 bin ich als virtuelle Assistentin selbstständig tätig, weil ich mir aussuchen wollte mit wem ich arbeite und was ich tue. Ich glaube, das lässt mich meine Aufgaben noch besser und zufriedener erledigen.

Einerseits unterstütze ich Unternehmer und Unternehmerinnen in der rein virtuellen Zusammenarbeit als virtuelle Assistentin.
Andererseits möchte ich auch Selbstständigen und Unternehmer:innen helfen, die (noch) keine VA benötigen.

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